Unternehmerisches Denken und Handeln wird von vielen Arbeitgebern gefordert und wird so für das berufliche Leben zunehmend wichtiger. Daher bietet die OTH Regensburg zahlreiche Lehrmodule mit den Schwerpunkten Entrepreneurship und Intrapreneurship an. Unternehmerische Persönlichkeitseigenschaften wie die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung, Leistungsmotivation, Kreativität und Engagement sind heute Schlüsselqualifikationen – egal ob man als Entrepreneur selbständig oder als Intrapreneur (Führungskraft) in einem Unternehmen angestellt ist. Deshalb hat die Vermittlung dieser Werte und Inhalte auch mit einem eigenen Gründungsschwerpunkt und fakultätsübergreifenden Vorlesungen einen hohen Stellenwert im Lehrplan der OTH Regensburg.

Mit der GründerAkademie und der Ringvorlesung "Der Ingenieur als Unternehmer" bietet das start-up center interdisziplinär ausgerichtete Schlüsselqualifikationen. Mit den Kursen aus dem Grow4Digital-Angebot können technologische Kompetenzen vorwiegend im Bereich der Digitalisierung erworben werden. Das Grow4Digital-Zertifikat gruppiert sich dabei inhaltlich um vier Themenkomplexe. Über dieses Angebot hinaus wurde ein eigener Masterstudiengang "Digital Entrepreneurship" konzipiert, der im Wintersemester 2019/2020 erfolgreicht gestartet ist. Zudem werden im Rahmen verschiedener Studiengänge einzelne Vorlesungen mit Gründungsbezug angeboten.

"Die Ringvorlesung Ingenieur als Unternehmer hat einen guten ersten Einblick in die Grundlagen der BWL und Unternehmensführung ermöglicht. Neben den theoretischen Inhalten konnten im Planspiel praktische Erfahrungen in der Unternehmensgründung gesammelt werden. Aus meiner Sicht ist die Ringvorlesung sehr zu empfehlen, da Führungskompetenzen, wirtschaftliche Aspekte eines Unternehmens und Teamgeist gefördert werden. Diese Punkte sind in jedem Beruf notwendig, auch wenn der Teilnehmer keine eigene Gründung plant. Daher ist das Zertifikat jedem ingenieurwissenschaftlichen Studenten zu empfehlen." Martin N., Student

Zertifikatslehrgänge des start-up centers

Die Ringvorlesung "Der Ingenieur als Unternehmer" ist für künftige Intrapreneure gedacht und vermittelt Studierenden technischer Studiengänge die Grundlagen "unternehmerischen Denkens und Handelns". Die Ringvorlesung bereitet auf eine spätere Führungsposition in Unternehmen vor. Die Vorlesung ist in zwei Module gegliedert: Im Sommersemester steht die Vorlesung "Existenzgründung I und II" auf dem Programm, im Wintersemester "Unternehmerisches Denken und Handeln". Studierende lernen betriebswirtschaftliche Themenbereiche kennen und erfahren, wie man technische Problemlösungen im betriebswirtschaftlichen Kontext bewertet. So geht es bei "Existenzgründung I und II" um die Rolle des Unternehmers in der Marktwirtschaft, um technologieorientierte Unternehmensgründungen, das Erstellen eines Businessplans, um Unternehmensführung, Investition und Finanzierung sowie Marketing. Personalführung und das Vermitteln von Grundlagen des betrieblichen Rechnungswesens bereiten auf das Unternehmensplanspiel vor, das im Mittelpunkt der Vorlesung "Unternehmerisches Denken und Handeln" steht. Mithilfe des Planspiels lernen die Studierenden, unternehmerische Entscheidungen auf der Basis betriebswirtschaftlicher Kennzahlen zu treffen und sie "üben" sich in der Unternehmensführung. Die Ringvorlesung kann als AW-Fach belegt werden, ein Zertifikat bescheinigt die Teilnahme.

Erfolgreicher Gründen mit fundiertem Wissen: Studierende der OTH Regensburg und Universität Regensurg können sich im Rahmen der GründerAkademie umfassendes Know-how rund um das Thema „Existenzgründung“ aneignen. Das Programm der GründerAkademie wendet sich an künftige Entrepreneure und beinhaltet Vorlesungen, Praxisvorträge und ein Planspiel. Die Teilnahme an der GründerAkademie ist auch ohne eigene Gründungsidee möglich, denn es wird das Planspiel Innovation zur Ideenfindung und -bewertung durchgeführt: In Teams generieren die Studierenden Gründungsideen, bewerten diese und erarbeiten für eine priorisierte Gründungsidee ein Busines Modell. Neben diesem Workshop sind Lehrmodule der GründerAkademie: Gründeridee und Gründerperson, Gründungsstrategie und Geschäftsmodell, Businessplan, Finanzierung, gewerbliche Schutzrechte, Mediation und Verhandlungstechnik, Gründerrecht, Arbeitsrecht für Gründerinnen und Gründer, Steuerrecht, Sozialversicherungsrecht, Marktforschung und Marketing für Startups. Abgerundet wird die Kompaktwoche, die einmal jährlich stets in der Woche vor Beginn des Sommersemesters stattfindet, durch Praxisvorträge und Berichte von Gründerteams.

Die Teilnahme an der GründerAkademie ist fakultätsübergreifend möglich und kann als AW-Fach angerechnet werden. Betriebswirtschaftliche Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Ein Zertifikat bescheinigt die Teilnahme.

Ab dem Sommersemester 2021 haben Studierende aller Fachbereiche die Möglichkeit, semesterbegleitend vertiefte Kenntnisse auf dem Gebiet des geistigen Eigentums, unter Einbeziehung der Gebiete der Wirtschafts-, Rechts- und Innovationswissenschaften zu erlangen.

Die grundlegenden Themenfelder des Zusatzstudiums des Intellectual Property Managements vermitteln den komplexen Prozess der Kommerzialisierung immaterieller Vermögensgegenstände und technologischer Innovationen. Durch die Vertiefung kommerzieller, rechtlicher und innovationsökonomischer Aspekte werden die Teilnehmer*innen am Kurs zur fachlich-kritischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Themen des geistigen Eigentums (z.B. Patente, Marken) und deren Verwertungsmöglichkeiten befähigt werden.

Das IPM-Zertifikat umfasst drei Module: Im Sommersemester wird der Baustein "IP-Technologie und Trendbewertung" angeboten, im Wintersemester die Bausteine "Schutz des geistigen Eigentums" sowie "Patentanmeldung und Patentrecht".

Anmeldungen: https://untis.othr.de (Anmeldung erfolgt für jeden Kurs separat)

Mehr Infos: sites.google.com/view/zusatzstudium-ipm/home

Bis auf den letzten Platz war die GründerAkademie 2020 ausgebucht.

Zertifikat Grow4Digital

Digitalisierung und digitale Gesellschaft

Die Studierenden erlangen Kenntnis von grundlegenden Methoden, Techniken und Anwendungsfelder der Digitalisierung sowie zu deren gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen. Die in der Vorlesung theoretisch vermittelten Inhalte werden dabei in einer begleitenden Übung praktisch vertieft.

Mobil- und Webtechnologien

In diesem Modul erhalten die Studierenden eine Einführung in den Entwurf und die Entwicklung interaktiver Systeme durch den Einsatz aktueller, webbasierter Technologien. Sie lernen verschiedene Prinzipien des Software Engineerings kennen und wenden diese auf den Bereich der User Interface- und Grafikprogrammierung an. Das Modul vermittelt dabei theoretische Grundlagen und bietet die Möglichkeit zur praktischen Vertiefung anhand von Übungsaufgaben und einer Projektarbeit.

Human Computer Interaction

Die Studierenden erlangen Verständnis für den systematischen Usability Engineering Prozess, der ein Prozessmodell zur Entwicklung benutzerzentrierter digitaler Produkte vorgibt und lernen die Relevanz von Entwicklungsprozessen einzuschätzen.

Digitale Produktentwicklung und Innovationsgenerierung (Design Thinking)

Den Design Thinking-Prozess lernen die Studierenden theoretisch und praktisch kennen, um iterativ Lösungen für eine Problemstellung zu generieren und zu evaluieren. Mit diesem modernen Methoden- und Mindset können sie Problemstellungen systematisch hinterfragen und analysieren, um dann ihre Ideen in Prototypen umsetzen und mit ihren Nutzern zu evaluieren.

Digitale Trends und Trendbewertung

In dieser Vorlesung geht es darum, digitale Trends kennenzulernen und zu erfahren, wie Bewertungsverfahren von Trends funktionieren. Damit können die Studierenden Projekte kontrolliert und risikoarm umsetzen und zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen treffen.

Entrepreneurship – Grundlagen und Cases zu Start-ups, Wachstum und Exits

Die Vorlesung vermittelt Kenntnisse der Gründerpsychologie und Methoden sowie Vorgehensweisen zur Entwicklung, Konkretisierung und Evaluation von digitalbasierten Geschäftsideen und deren Umsetzung. Die Studierenden erlernen zudem den notwendigen persönlichen Aufwand sowie Chancen und Risiken einer Unternehmensgründung realistisch einzuschätzen.

IT- und Digital Business-Recht

Durch den Kurs vermittelt die Vorlesung Kenntnisse in den wichtigsten Bereichen des Informationstechnologierechts, die die Studierenden auf digitale Geschäftsmodelle anwenden können. Sie sind dadurch in der Lage, in ihrem Berufsfeld rechtlich relevante Probleme zu erkennen, Lösungsansätze strukturiert zu erarbeiten und diese auf die Praxis zu übertragen.

Entrepreneurial Marketing

Im Zentrum des Kurses stehen Fragen, die in Verbindung mit den Marketingaktivitäten bei einer Gründung einhergehen. DIe Studierenden lernen in interaktiven Gruppen Marketingtools und –methoden und deren Umsetzungsmöglichkeiten im Gründungsalltag einzusetzen. Sie reflektieren dabei die Methoden hinsichtlich Ihrer eigenen Business-Idee.

ICH in der Selbstständigkeit

Die Studierenden erkennen die Bedeutung und den Einfluss ihrer Persönlichkeit für Unternehmensgründung und Geschäftserfolg. Im Kurs entwickeln sie Ihre Persönlichkeit u.a. durch Persönlichkeitsprofile, Wertesysteme, Eigen- und Fremdbildanalysen, Mindset-Training, sowie Selbsteinschätzung, Resilienz, Stressmanagement, Umgang mit Fehlern und Frustrationstoleranz.

ICH in Präsentation und Verhandlung

Im Geschäftsleben muss man effektiv kommunizieren und verhandeln. Dieser interaktive Kurs bietet den Studierenden die Möglichkeit, Verhandlungsstrategien zu erlernen und das Verhandeln zu üben. Dieser Kurs findet auf Englisch statt und setzt gute Englischkenntnisse voraus.

Um das Zertifikat Grow4Digital zu erhalten müssen mindestens 24 ECTS erreicht werden. Diese können individuell zusammengestellt werden - jedoch muss aus den unterschiedlichen Bereichen (Digitale Technologien, Innovation und Digitalisierung, Gründung und Wachstum sowie ICH-Entwicklung) jeweils mindestens ein Kurs erfolgreich abgeschlossen werden.

Masterstudiengang

Das Masterstudium vermittelt den Studierenden die Fähigkeit zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden auf dem Gebiet des digitalen Entrepreneurships. Das Studium betont sowohl den interdisziplinären Charakter als auch die unternehmerischen und technologischen Schwerpunkte in der Digitalisierung bei Intrapreneuren (unternehmerisch agierende Innovatoren in bestehenden Unternehmen) und Entrepreneuren (Neugründer/innen innovativer Start-ups). Der Erwerb bzw. die Vertiefung von Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Gründungskompetenz, sozialer Kompetenz und Persönlichkeitsentwicklung befähigt den Absolventinnen und Absolventen für die Übernahme von Gründungs- und Führungsaufgaben im Kontext der Digitalisierung.

Die Regelstudienzeit des deutschsprachigen Masterstudienganges umfasst drei Semester. Der Studiengang wird als Vollzeitstudium angeboten. Er schließt mit dem "Master of Arts" (M.A.) ab.

In den ersten beiden Semestern stehen die fach- und persönlichkeitsspezifischen Module, der fachspezifische Projektbereich und der individuelle Grundlagenbereich mit den zwei Schwerpunkten MINT und Business im Fokus. Das dritte Studiensemester dient der Anfertigung der Masterarbeit und eignet sich besonders zur Realisierung einer eigenen Gründungsidee.

Mehr Infos zum Studiengang gibt es hier.