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Aus Bauwerken werden Kunstwerke

26.01.2022
Von: Stabsstelle Hochschulkommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Ausstellung „Points of view“ an der Fakultät Architektur: Studierende auf „wilder Fahrt“ zwischen analoger und digitaler Welt.

Neue Entwurfspraktiken: Aus Bauwerken werden Kunstwerke. Foto: OTH Regensburg/Michael Hitzek

Neue Entwurfspraktiken: Aus Bauwerken werden Kunstwerke. Foto: OTH Regensburg/Michael Hitzek

„Wir haben die Studierenden auf eine wilde Fahrt mitgenommen“: Prof. Christophe Barlieb in der Ausstellung „Points of view“ der Fakultät Architektur. Foto: OTH Regensburg/Michael Hitzek

„Wir haben die Studierenden auf eine wilde Fahrt mitgenommen“: Prof. Christophe Barlieb in der Ausstellung „Points of view“ der Fakultät Architektur. Foto: OTH Regensburg/Michael Hitzek

Entdeckungsreise mit allen Sinnen und auf allen Ebenen. Foto: OTH Regensburg/Christophe Barlieb

Entdeckungsreise mit allen Sinnen und auf allen Ebenen. Foto: OTH Regensburg/Prof. Christophe Barlieb

Korallenriff oder Treppenhaus? Foto: OTH Regensburg/Christophe Barlieb

Korallenriff oder Treppenhaus? Foto: OTH Regensburg/Prof. Christophe Barlieb

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Organisch anmutende Strukturen, Latex-artige Gebilde, aufeinander gestapelte Kartonschichten, filigrane Drahtgeflechte: „Points of view“ heißt die aktuelle Ausstellung der Fakultät Architektur an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg). Was zumindest Laien auf den ersten, flüchtigen Blick nicht auffällt: Die teils bizarren, teils futuristischen Exponate zeigen Regensburger*innen eigentlich wohl bekannte Gebäude, Treppenhäuser oder Brücken auf dem Campus von Universität und OTH Regensburg.

Im Cybercraft-Labor verschmelzen digitale und analoge Welt

„Wir haben die Studierenden auf eine wilde Fahrt mitgenommen.“ Wir, das sind Prof. Waleska Defne Leifeld und Prof. Christophe Barlieb. „Points of view“ ist die erste studentische Ausstellung der Fakultät Architektur, die das Atrium des neuen Gebäudes auf dem Galgenberg am Campus der OTH Regensburg belebt. Die wilde Fahrt endete mit einem Vortrag von Prof. Dr. Norbert Palz, Präsident der Universität der Künste Berlin, der begeistert über seinen Beitrag zur Grotte von Thomas Demand referierte, die nun Teil der ständigen Sammlung der Prada Foundation in Mailand ist.

Die Ausstellung „Points of view“ macht deutlich: Prof. Barlieb hält sich nicht gerne mit klassischen Denkmustern auf. Er will neue Wege beschreiten und seine Studierenden dazu ermuntern, selbst neue, ganz eigene Wege zu entdecken. Im Masterstudiengang Architektur an der OTH Regensburg lehrt Prof. Barlieb Architekturdesign und Konstruktion in Virtual Reality und Augmented Reality. Er erforscht neue Entwurfspraktiken, die durch Echtzeit-Interaktionen zwischen Mensch, Maschine und Material ermöglicht werden. Und er leitet das neue Cybercraft-Labor, seit er im vergangenen Jahr an die OTH Regensburg berufen wurde. Hier verschmelzen die digitale und die analoge Welt.

Aufgewickelt, abgewickelt, gestapelt, gefaltet

Wie das aussehen kann, zeigt „Points of view“. Prof. Leifeld und Prof. Barlieb ließen ihre Studierenden ausschwärmen auf den Campus. Es entstanden, jeweils aus individueller Perspektive, Drohnen-Aufnahmen, LiDAR-Scans, 3D-Modelle, Punktwolken. Reale Bauwerke wie die Brücke zu Bibliothek und Mensa der OTH Regensburg oder das Audimax der Universität Regensburg werden dann letztlich zu Drahtgeflechten und Skulpturen aus Ton. Mithilfe moderner Technologie sezieren die Studierenden im virtuellen Raum Bauwerke quasi auf Punkte, Pixel, Koordinaten – und setzen sie neu zusammen. Was aus Papier, Ton, Draht, Latex oder 3D-Druck in der Ausstellung in teils völlig entfremdeter Form aufgewickelt, abgewickelt, gestapelt, gefaltet zu bestaunen ist, kann wenige Meter weiter mit eigenen Augen im in Beton oder Stahl gegossenen Urzustand besichtigt werden.

Einladung zum Experimentieren

Klar. Mit dem reinen Planen und Konstruieren von Gebäuden hat das wenig zu tun. Prof. Barlieb will die Studierenden einladen zum Experimentieren, zum Nutzen neuer Technologien, zum „Begreifen von Raumverhältnissen und Menschenverhältnissen“. Ziel sei es, „die Funktion von Medien in Entwurfsprozessen zu überdenken, neu zu bewerten und die Hybridisierung von Analogem und Digitalem anzustoßen“.

Ausstellung kann besichtigt werden

Was die Studierenden daraus gemacht haben, macht aus Bekanntem Unbekanntes – und zugleich Bestaunenswertes. Die Ausstellung „Points of view“ ist bis zum 10. Februar 2021 im neuen Gebäude der Fakultät Architektur der OTH Regensburg an der Galgenbergstraße zu besichtigen – jeweils Montag bis Samstag von 9 bis 19 Uhr. Es gilt die 2G-Regel.

 

--- ENGLISH VERSION ---

Buildings become works of art

„Points of view“ exhibition at the Faculty of Architecture: students on a „wild ride“ between the analogue and digital worlds.

Organic-looking structures, latex-like formations, layers of cardboard stacked on top of each other, filigree wire meshes: „Points of view“ is the name of the current exhibition of the Faculty of Architecture at the Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg). At first glance, laypeople may not notice that the exhibits, some of which are bizarre and futuristic, depict buildings, stairwells, and bridges on the university and OTH Regensburg campuses that Regensburg residents are familiar with.

Digital and analogue worlds merge in the cybercraft lab

„We took the students on a wild ride.“ We, that is Prof. Waleska Defne Leifeld and Prof. Christophe Barlieb. „Points of view“ is the first student exhibition of the Faculty of Architecture to animate the atrium of the new building on the Galgenberg at the OTH Regensburg campus. And the wild ride ended with Prof. Dr. Norbert Palz, President of the Berlin University of the Arts, giving an enthusiastic talk about his contribution to Thomas Demand's Grotto, now part of the permanent collection of the Prada Foundation in Milan.

Prof. Barlieb does not like to dwell on classical patterns of thought. He wants to break new ground and encourage his students to discover new avenues of their own. In the Master's degree programme Architecture at OTH Regensburg, Prof. Barlieb teaches architectural design and construction in virtual reality and augmented reality. He explores new design practices enabled by real-time interactions between humans, machines, and materials. Moreover, he has led the new Cybercraft Lab since being appointed to the OTH Regensburg last year. Here, the digital and analog worlds fuse.

Rolled up, unwound, stacked, folded

The exhibition „Points of view“ shows what this can look like. Prof. Leifeld and Prof. Barlieb let their students fan out onto the campus. They created drone images, LiDAR scans, 3D models, and point clouds, each unique perspective. Actual buildings such as the bridge to the library and refectory of the OTH Regensburg or the Audimax of the University of Regensburg ultimately become wire meshes and sculptures made of clay. With the help of modern technology, the students virtually dissect buildings in virtual space to points, pixels, coordinates – and reassemble them. What can be marveled at from paper, clay, wire, latex or 3D printing in the exhibition, sometimes in completely alienated form, wound up, unwound, stacked, folded, can be seen with one's own eyes a few meters away in its original state cast in concrete or steel.

Invitation to experiment

Clearly, this has little to do with pure planning and construction. Prof. Barlieb invites students to experiment, use new technologies, and „understand spatial relationships and human relationships.“ The goal, he says, is to „rethink and reevaluate the function of media in design processes and to initiate the hybridization of the analog and the digital.“ What the students have made of this turns the familiar into the unfamiliar – and into something worth marveling at.

Exhibition can be visited

The „Points of view“ exhibition can be viewed until 10 February 2022 in the new building of the Faculty of Architecture at OTH Regensburg on Galgenbergstraße – Monday to Saturday from 9 a.m. to 7 p.m. each day. The 2G rule applies.

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